anweisungen für eine erfolgreiche « Digital detox »

Der 24. Juli 2020 | TIPPS ZUM GUTEN SCHLAF

anweisungen für eine erfolgreiche « Digital detox »

Züruch zu news

Mails, soziale Netzwerke, Likes: Wir sind immer online. In der heutigen Zeit fühlen sich viele Menschen von der digitalen Flut in ihrem täglichen Alltag überfordert.

Was würden Sie tun, wenn Sie nicht so viel Zeit mit Ihrem Mobiltelefon oder digitalen Tablet verbringen würden? Mittlerweile verbringen wir mehr Zeit unsere Nachrichten-Feeds durchzublättern, als zu lesen oder sich beim Musikhören zu entspannen. Ob im Bett, im Bus, am Bahnhof, an der Supermarktkasse, auf der Toilette und sogar beim Gehen, unsere Augen sind auf unser Smartphone gerichtet. Das Handy ist zu einer echten Erweiterung unseres Gehirns geworden. Einigen Studien zufolge konsultieren wir das Smartphone bis zu 88 Mal am Tag, wenn auch nur, um die Uhrzeit zu überprüfen. Die digitalen Geräte haben unseren Alltag fest im Griff.

Wir reden uns ein, dass wir keine Zeit haben, Sport zu treiben, unsere Familie zu besuchen, zu meditieren, finden jedoch offensichtlich immer Zeit, um zu surfen, Fotos zu kommentieren und unzählige Selfies zu machen. Fast 40% der Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich abhängig von digitalen Geräten, einige von ihnen verwenden sogar den Begriff Sucht. Eine Abhängigkeit, die zu Ängste, Schlafstörungen, Gedächtnis-, Konzentrations-, Seh- und Rückenprobleme führen kann. Ist es möglich, alles auszuschalten? Undenkbar in einer hyper-digital verbundenen Welt, in der die kleinste Anfrage zur Google-Suchmaschine führt. Trotzdem können wir unseren digitalen Konsum kontrollieren, genau wie bei Zucker oder Tabak.

Seit einiger Zeit findet das Phänomen der numerischen Ausklammerung immer mehr Gefallen. Wobei es hier darum geht, kleine Vorkehrungen zu treffen, um sich selbst mehr Achtsamkeit zu schenken und auf diese Weise eine digitale Überdosis zu vermeiden. Dies erlaubt uns, einen Schritt zurückzutreten und die oft verwischte Grenze zwischen Berufs- und Privatleben, zwischen realem Leben und digitaler Welt klarer zu definieren. Zu diesem Zweck müssen Sie zunächst eine Bilanz Ihres Verbrauchs erstellen und dann Ziele entsprechend Ihrer Situation festlegen.

1

Bewusstsein

Dies ist der erste Schritt zur digitalen Entgiftung. Dieses Bewusstsein für die eigene Sucht muss so ehrlich wie möglich sein. Es ist daher wichtig, dass wir uns die richtigen Fragen stellen und notieren, wie es sich anfühlt, wenn unser Smartphone nicht in Reichweite ist.

2

Selektive Sortierung

Ursprünglich wurde das Mobiltelefon zum Telefonieren und zum Senden und Empfangen von Nachrichten verwendet. Mit den digitalen Anwendungen ist alles komplexer geworden. Ihre Notwendigkeit sollte geprüft und alle zeitaufwändige Anwendungen entfernen werden und man sollte versuchen, die verbleibenden Apps nur einmal täglich, oder für die eher entspannenden Users sogar einmal wöchentlich zu verwenden.

3

Festlegung von Pausen
und Wi-Fi-Freizonen

Verwenden Sie Ihr Smartphone oder Tablet zu festgelegten Zeiten. Es ist auch notwendig, digitale Geräte aus bestimmten Bereichen wie dem Schlafzimmer und vor allem zur Schlafenszeit zu verbannen. Das blaue Licht der Bildschirme stört die Freisetzung von Melatonin, dem Schlafhormon. Lassen Sie Ihr Telefon außerhalb des Schlafzimmers, um eine Nacht ohne digitale Störung zu geniessen. Investieren Sie in einen Wecker, dieses Vintage-Objekt hilft Ihnen, das Smartphone nicht mehr als Weckhilfe zu verwenden.

4

Verzicht auf « phubbing »

Das Phubbing setzt sich aus den Wörtern ‚phone‘ und ‚snubbing‘ (brüskieren) zusammen und bedeutet, dass wenn man sich z.B. in einem Restaurant befindet und am Tisch das Smartphone konsultiert, dies so aussieht, als würde man die Begleitperson(en) brüskieren. Was könnte störender und unhöflicher sein als ein Gesprächspartner, der dauernd auf seinen Bildschirm schielt? Man könnte auch einen Tag ohne digitale Geräte festlegen und dies zu einer wöchentlichen Gewohnheit werden lassen. Das digitale Savoir-Vivre in der Öffentlichkeit sollte neu definiert werden. Zum Beispiel sollten Smartphones während der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln auf ‚stumm‘ geschaltet werden.

5

Adoptieren Sie den « jomo »

Die Freude, etwas zu verpassen (joy of missing out) ist eine gesunde Sache! Die Inszenierung des täglichen Lebens in sozialen Netzwerken ist ein soziales Phänomen mit teilweise negativen Auswirkungen auf das Verhalten der Gesellschaft. Lernen Sie Ihre digitalen Geräte ab und zu für 24 Stunden auszuschalten. Wir ersetzen die so gewonnene Zeit durch Aktivitäten, die uns bereichern und uns echte und vor allem spürbare Freude bereiten.

Digital Detox ist eine hilfreiche Maßnahme, um Schlafstörungen zu bekämpfen, Stress abzubauen und uns kommunikativer und wacher zu machen. Es wird Zeit, die Umwelt wieder auf sinnliche und visuelle Weise wahrzunehmen und sich mit der Schönheit der Wirklichkeit im Einklang zu sein.

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